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Buch Kopfschmerzen von Hartmut Göbel, Springerverlag

Mariannes Minitrampolinshop (Aff.Link)*

Transkript

Körperwahrheiten – Folge KW006

Schwing dich frei von Kopfschmerzen auf dem Minitrampolin – Teil 2

Das ist Folge 2 zu Kopfschmerzen – mit deiner Umsetzung.
Wie du das sanfte Schwingen im Alltag beginnst, woran du erkennst, dass es dir guttut
und wie du dranbleibst, ohne dich zu überfordern.

Körperwahrheiten.
In diesem Podcast geht es um dich – darum, was dein Körper dir erzählt,
darum, wie du mit dir redest und wie alles zusammenhängt.
Hier spricht Marianne Brenninger.

Ich begleite Menschen in Bewegung – körperlich, mental und im Nervensystem.
Im Alltag, im Training und auf den Minitrampolinen.

Du hast die Körperwahrheiten-Folge zu Kopfschmerzen angehört?
Dann weißt du: Du bist nicht allein.


Wenn Bewegung wieder möglich wird

Kopfschmerzen sind komplex.
Differenzialdiagnosen gehören dazu.
Und beschwerdeärmere Tage sind deine Chance zu starten.

Das wird kein Trainingsprogramm gegen Kopfschmerzen,
sondern eine Orientierung –
dass du dir vorstellen kannst, wie es für dich funktionieren könnte.
Wie du erkennst, wann Bewegung hilft und wann sie zu viel ist.

Wenn du gerade mitten in einer Schmerzattacke bist,
plötzlich sehr starke oder ganz neue Schmerzen spürst
oder neurologische Ausfälle –
dann ist das kein Zeitpunkt für Bewegung.
Dann gehört das abgeklärt – medizinisch und zeitnah.


Die ersten kleinen Schritte

Du hast bereits eine Diagnose oder es wurde medizinisch abgeklärt
und es gibt Tage, an denen du zurechtkommst,
an denen du merkst, dass dein Körper wieder funktioniert.

Dann ist unser natürlicher Reflex:
Wir erledigen To-Dos.
Der Alltag muss geschafft werden.

Aber diese Strategie ist zum Scheitern verurteilt.
Denn du packst deine To-Dos nach vorne
und die Selbstfürsorge ganz nach hinten.

Ein kleiner Schritt kann sein:
Ein paar Minuten Schwingen auf dem Minitrampolin.

Erinner dich:
Ich habe in der letzten Folge gesagt, es ist wichtig, mitzudokumentieren –
was du machst, wie dein Tag war,
wie dein Körper auf Zyklus, Stress, Hormonschwankungen, Bildschirmzeit reagiert.
All das spielt mit hinein.


Das Ampelsystem

Eine Option, um zu verbildlichen, wie es dir gerade geht –
und das kann sich im Laufe des Tages ändern –
ist dein Ampelsystem.

Grün heißt: leichter Druck, klarer Kopf, du fühlst dich belastbar.
Ein Tag für Selbstfürsorge.

Gelb heißt: Restbeschwerden, leichte Übelkeit oder Müdigkeit.
Mach weniger, langsamer, mit Pausen.

Rot heißt: pochender Schmerz, Aura, Schwindel oder Übelkeit.
Dann ist klar – nicht trainieren,
sondern ruhen, atmen, regulieren.

Das ist wie der Wunschzustand,
wie du mit dir umgehen könntest –
und dann prallt das echte Leben dazwischen.


Dein Weg, nicht meiner

Ich erzähle dir eine Möglichkeit,
und du entscheidest, ob sie in deinen Alltag passt.

Vielleicht siehst du es anders,
hast deine eigene Version deiner Kopfschmerzen und sagst:
„Marianne, das ist sowas von unrealistisch.“

Schreib mir.
Schreib unten in die Kommentare.
Denn es ist deine Geschichte, nicht meine.

Ich kann dir nicht die eine Lösung präsentieren.
Jeder hat seinen eigenen Rucksack.
Beschwerden sind ähnlich – und trotzdem unterschiedlich.

Was für den einen funktioniert,
ist für den anderen undenkbar.

Sieh diese Infos als Möglichkeit für dich an.
Wie du an grünen und gelben Tagen beginnen könntest – mit dem Minitrampolin.
Nimm ruhig eine Prise Skepsis mit.


Die erste Übung

Für die erste Übung stellst du dich stabil aufs Minitrampolin.
Die Füße sind hüftweit, Schultern locker.
Atme dreimal ruhig ein und aus –
über die Nase ein, über den Mund aus.

Spür die leichte Unebenheit.
Dann beginnst du mit einem sanften Schwingen,
nur so viel, dass du dich sicher fühlst.

Das Gewicht ist auf Fersen und Außenkante verteilt.
Der Blick ist nach vorne, der Kiefer locker.

Wenn du dich eingeschwungen hast,
leg die Hände an den Hinterkopf.
Drück leicht gegen die Handinnenfläche,
die Hände drücken zurück.
Ein sanfter Widerstand entsteht.
Atme weiter.

Du merkst:
Die Halsmuskulatur aktiviert sich.
Zähle 10 bis 15 Takte für dich,
lass dann los und schwing noch kurz nach.

Diese kleinen Bewegungen aktivieren dein Gleichgewichtssystem,
deine tiefen Muskeln –
und helfen, Spannung abzubauen.


Fünf Minuten für dich

Stell dir deinen Timer auf fünf Minuten.
Wenn es sich gut anfühlt – bleib dabei.

Es geht nicht um Kraft.
Es geht um Selbstsicherheit.
Darum, dass du dir selbst sagen kannst: Ich schaffe das.

Wenn du nach fünf Minuten merkst,
die Beschwerden bleiben gleich oder werden schlimmer –
dann brich ab.
Vielleicht geht es abends oder morgen besser.

Lerne, wo deine Grenze liegt.
Wenn dein Ampelsystem ins Orange-Rote geht,
ist es nicht der richtige Tag.


Weniger, aber regelmäßig

Wenn jemand mich fragt:
„Wie fange ich an?“
Dann frage ich zurück:
Machst du regelmäßig Sport?
Wie viele beschwerdefreie Tage hast du im Monat?

Wenn du geübt bist, beginnst du anders
als jemand, der sich unsicher fühlt oder denkt:
„Ich hab schon so viel ausprobiert, das bringt eh nichts.“

Dann fang kleiner an.
In der ersten Woche reichen fünf Minuten am Tag.
Wenn das zu lang ist – zwei Minuten.
Oder zweimal am Tag zwei Minuten.

In der zweiten Woche: sechs oder sieben Minuten.

Es ist kein Training im klassischen Sinn.
Es ist eine Einladung an dein Nervensystem,
wieder in Rhythmus zu kommen – und in Verbindung.

Auch im Stand möglich –
aber ohne Sprungfläche fehlt die Schwingung in deinen Zellen.


Innere Mitte und stille Spannung

Wenn du schwingst,
achte auf deine Mitte –
auf deinen Kiefer.

Er ist oft ein stiller Mitspieler bei Kopfschmerzen.

Leg die Zunge an den Gaumen, direkt hinter die Schneidezähne.
Lippen locker, Schultern weich.

Diese Lockerung kannst du auch im Sitzen üben –
am Schreibtisch, in der Pause, im Alltag.

Die 20-20-20-Regel:
Alle 20 Minuten für 20 Sekunden in die Ferne schauen,
mindestens sechs Meter weit.
Und jede zweite Pause – leicht schwingen.

Aber: Mach nicht alles auf einmal.
Wähle das, was dich beruhigt, nicht das, was dich überfordert.


Selbstbeobachtung statt Kontrolle

Bevor du etwas Neues beginnst –
beobachte dich.
Wie viele beschwerdefreie Tage hast du?
Was beeinflusst sie?

Nutze dein Ampelsystem.
Schreib auf, wann du schwingst, wann es dir besser geht.
Nicht, um dich zu kontrollieren –
sondern um Muster zu erkennen.

Wie beim Haushaltsbuch:
Erst nach Monaten zeigt sich ein klares Bild.
Nur, wenn du emotionslos dokumentierst,
erkennst du den Zusammenhang.


Was du daraus lernen kannst

Wenn du dir ein Minitrampolin bestellst,
hast du zwei Wochen Zeit, bevor es ankommt.
Diese Zeit nutzt du zur Beobachtung.
Wie häufig hast du Kopfschmerzen?
Wie ist der Schlaf?
Welche Auslöser erkennst du?

Wenn du beginnst zu schwingen,
achte darauf, ob es besser oder schlechter wird.
Nach 14 Tagen oder vier Wochen erkennst du ein Muster.

Bewegung kann dich in Selbstbestimmung bringen.
Nicht, weil sie alles löst,
sondern weil du dich kennenlernst
und spürst, was dir guttut.


Selbstbestimmung und Körperwahrheit

Manchmal macht Bewegung es schlimmer –
wenn du mitten in einer Attacke bist.
In beschwerdearmen Phasen dagegen
kann sanfter Rhythmus helfen, dein Nervensystem zu regulieren.

Es geht nicht um „noch mehr“,
sondern um das richtige Maß.
Weniger, aber regelmäßig.
Zwei Wochen kontinuierlich sind aussagekräftiger
als ein anstrengender Versuch am Wochenende.

Kopfschmerzen und Migräne bleiben Teil des Lebens –
aber du kannst mitgestalten.

Mit jeder kleinen Bewegung wächst deine Selbstsicherheit.
Du lernst, deinem Körper zu vertrauen,
auch wenn es sich unsicher anfühlt.
Du stärkst deine Selbstwahrnehmung,
statt nur auf Schmerz zu reagieren.

Heilung liegt nicht im Entweder-Oder,
sondern im Zusammenspiel.

Schulmedizin, Forschung, Bewegung, Wahrnehmung – alles gehört zusammen.

Du kannst selbst dazu beitragen,
indem du dich ernst nimmst, dich beobachtest
und bereit bist, Neues auszuprobieren,
wenn dein Körper es zulässt.

Nimm das mit aus dieser Folge:
nicht ein Ziel, das du erreichen musst,
sondern eine Richtung, in die du dich bewegen darfst.


Danke, dass du dabei warst.
Bis zur nächsten Folge.

Wenn du magst, trag dich in mein Diarium ein.
Das ist wie ein kleiner Brief von mir –
„Diarium Marianne schreibt“.

Wissenswertes, persönliche Learnings und Einblicke,
die keinen Platz im Blog haben.

Dinge, die ich früher auf Instagram oder im WhatsApp-Status geteilt habe,
bekommst du da direkt ins Postfach –
nur, wenn es wirklich was zu sagen gibt.

Deine Marianne.

Lizenz: CC BY-NC-ND 4.0 International
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