Abnehmen ohne Diät – Klartext

Vielleicht denkst du beim Lesen gerade: „Ah, hier geht’s ums Abnehmen – Ja, mein Gewicht nervt mich total. Ich will abnehmen. Vor ein paar Jahren hat es so gut funktioniert – und jetzt? Jetzt passiert einfach nichts mehr. Alles, was ich mache, bringt gefühlt nichts!“

Oder du hoffst, endlich den nächsten „Trick“ zu finden, der dir hilft, schnell Gewicht zu verlieren.

Ich sag’s dir gleich ganz offen: Wenn du hier bist, um „nur“ Gewicht zu verlieren – egal wie – dann bist du hier falsch.

Warum?

Weil dauerhaftes Diäten deinen Körper und dein Leben nicht gesund macht. Ich habe recherchiert, welche Folgen ständiges Diäthalten hat, und dabei zeigt sich:

Dein sogenanntes „Diätgedächtnis“ ist in jeder Zelle gespeichert – und kann selbst Jahrzehnte später zu massiven Problemen führen. Stoffwechselstörungen, Hormonungleichgewichte, Essanfälle, ständige Gewichtsschwankungen, ja sogar das Risiko für bestimmte Erkrankungen können steigen.

Hier geht es nicht um den nächsten Plan, sondern darum, aufzuhören, dir selbst zu schaden. Es geht darum, abzunehmen – aber nicht an Gewicht, sondern an Verhaltensweisen, Gedankenmustern und Gewohnheiten, die dir nicht guttun.

Das Ergebnis? Mehr Energie, mehr Lebensfreude, weniger Druck – und ein Körper, der sich Schritt für Schritt von innen erholt.

Bewertet wegen Gewicht? Das hat mehr mit dir selbst zu tun, als du denkst

Hast du dich schon mal dabei erwischt, wie du jemanden wegen seines Gewichts oder seiner Essensauswahl bewertet hast? Oder hast du selbst das Gefühl, ständig unter Beobachtung zu stehen?

Bewertungen – ob bewusst oder unbewusst – prägen unseren Alltag stärker, als wir es oft wahrhaben wollen. Sie beeinflussen, wie wir andere sehen – und wie wir uns selbst fühlen.

Das Gewicht als Maßstab – wie uns die Diätgesellschaft prägt

Es ist erstaunlich, wie stark unser Denken von gesellschaftlichen Normen gesteuert wird. Körper, Essen, Aussehen – alles wird ständig zum Maßstab gemacht.

Wir vergleichen, wir urteilen, wir bewerten – und merken oft gar nicht, wie tief das in uns verankert ist. Doch genau hier liegt die Chance: zu erkennen, dass viele dieser Gedanken gar nicht wirklich unsere eigenen sind, sondern übernommen von einer Gesellschaft, die uns ein Bild von „richtig“ und „falsch“ verkauft.

Typische Gedanken, die wir alle kennen

Über andere:

  • „So viel Kuchen kann man doch nicht essen.“
  • „Kein Wunder, dass sie nicht abnimmt …“
  • „Ich müsste eigentlich disziplinierter sein.“
  • „So will ich niemals aussehen.“

Über dich selbst:

  • „So viel Kuchen sollte ich nicht essen.“
  • „Kein Wunder, dass ich nicht abnehme …“
  • „Ich müsste endlich disziplinierter sein.“
  • „Das ist furchtbar, wie ich aussehe.“

„Du hast abgenommen!“ – dieser Satz kann so viel auslösen

Für jemanden, dem so ein Satz gesagt wird, können ganz unterschiedliche Gefühle entstehen. Es hängt stark davon ab, wer den Satz sagt, wie die Beziehung zueinander ist und welche Erfahrungen die betroffene Person mit ihrem Körpergewicht gemacht hat.

Freude und Bestätigung

Manche freuen sich über so einen Kommentar, weil er wie ein Lob klingt. Sie fühlen sich gesehen in ihren Bemühungen und bekommen das Gefühl, dass ihre Anstrengungen wahrgenommen werden.

Verunsicherung

Andere fühlen sich dadurch eher verunsichert. Vor allem dann, wenn sie gar nicht bewusst abgenommen haben. Plötzlich fragen sie sich: „Habe ich vorher schlechter ausgesehen?“ oder „War ich davor nicht gut genug?“

Druck und Erwartungen

Wenn tatsächlich Gewicht verloren wurde, kann das Lob schnell zu Druck führen. Die Person spürt vielleicht den Zwang, das neue Gewicht unbedingt halten oder noch weiter abnehmen zu müssen, um weiter Anerkennung zu bekommen.

Verletzung und Unbehagen

Für Menschen mit einer Essstörung oder mit schwierigen Erfahrungen rund ums Körpergewicht können solche Sätze verletzend sein. Sie verstärken den inneren Fokus auf Gewicht und negative Gedanken über den eigenen Körper.

Unpassendheit

Und manchmal passt der Kommentar einfach nicht – zum Beispiel, wenn er von jemandem kommt, den man kaum kennt, oder wenn man selbst das Thema Gewicht als sehr privat empfindet.

Wenn wir Konventionen infrage stellen

Doch was passiert, wenn wir aufhören, uns bestimmten Konventionen zu beugen? Eine solche Veränderung kann weitreichende Auswirkungen haben – nicht nur auf dich, sondern auch auf dein Umfeld.

Ein Beispiel aus meiner Erfahrung als Windelfrei-Coach: Kinder im Grundschulalter halten manchmal länger an der Windel fest. Ein möglicher Grund dafür ist der Wunsch nach Selbstbestimmung.

Kinder leben häufig in einer Welt, in der vieles fremdbestimmt ist – wann sie essen, was sie anziehen, wann sie schlafen oder zur Schule gehen. Da kann die Kontrolle über kleine Dinge wie Windeln eine Art letzte Bastion der Selbstbestimmung werden.

Natürlich gibt es dafür verschiedene Gründe – aber das Thema Selbstbestimmung spielt immer wieder eine wichtige Rolle.

Selbstbestimmung und der Dominoeffekt

Wenn du beginnst, dich von gesellschaftlichen Normen zu lösen, kann das einen Dominoeffekt auslösen. Menschen in deinem Umfeld beginnen nachzudenken – und manchmal verändert sich dadurch auch ihr Verhalten.

Denk kurz nach: Was fühlst du, wenn du jemanden mit 100 kg+ siehst, der beim Bäcker zehn Croissants kauft? Sind deine Gedanken neutral, positiv – oder eher verurteilend?

Es geht nicht darum, dich für deine Gedanken zu verurteilen, sondern sie bewusst wahrzunehmen. Denn genau solche inneren Bewertungen prägen unser Verhalten – und wirken auch auf Kinder, die sehr früh lernen: „Mein Körper wird bewertet. Meine Entscheidungen werden bewertet.“

Ein offenes Gespräch

Die Frage ist: Wie beeinflussen diese Bewertungen unser Selbstbild – und das unserer Kinder? Und wie können wir uns davon lösen?

Ich lade dich ein, das für dich zu reflektieren. Und wenn du manchmal das Gefühl hast, dass meine Beispiele ungewöhnlich sind – genau dann freue ich mich besonders über dein Feedback. Denn erst im Austausch zeigt sich, wie tief dieses Thema tatsächlich geht.

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