KW 002 Wie redest du eigentlich mit dir?
Transkript
Körperwahrheiten. In diesem Podcast geht es um Dich. Darum, was Dein Körper Dir erzählt, darum, wie Du mit Dir redest und wie alles zusammenhängt.
Hier spricht Marianne Brenninger. Ich begleite Menschen in Bewegung, körperlich, mental und im Nervensystem. Im Alltag, im Training und auf den Minitrampolinen.
Heute ist ein guter Tag zu starten. Aber womit eigentlich? Die Zahl auf der Waage steigt, Du bist schneller aus der Puste und plötzlich kommt dieser Impuls. Wahrscheinlich wirst Du es nicht so sagen, ich muss das Ruder jetzt rumreißen.
Eher, die Klamotten sitzen viel zu eng, Du schaust in den Spiegel und das, was Du siehst, nervt Dich total. Was hättest Du gerne? Irgendetwas anders. Also, Du willst jetzt endlich das Ruder rumreißen.
Bevor Du es merkst, bist Du wieder mittendrin in einem neuen Plan. Neues Buch, neues Rezept, neue Vorsätze. Allein, wenn ich das jetzt schon aufzähle, klingt es doch schon total stressig.
Wenn Du unzufrieden bist mit Deiner Fitness oder Deinem Gewicht, steigt automatisch der Stresslevel. Du musst niemandem erzählen, dass Du Dich unwohl fühlst. Dein Körper sendet das ohnehin aus.
Bescheuert, oder? Und oft laufen im Hintergrund noch viele andere Programme, Erwartungen, Vergleiche, Gedanken wie, ich müsste, ich sollte, ich darf nicht. Genau da schauen wir jetzt hin. Das Wichtigste, was ich Dir heute mitgeben möchte, ist, schlank sein hat nichts mit glücklich sein zu tun.
Und das gleiche gilt natürlich auch für sportlich fit sein. Eine Erfahrung, ich habe mit einer Kundin vor ein paar Jahren darüber geredet, dass sie festgestellt hat, vor 30 Jahren war sie über 15 Kilogramm leichter. Und das, was sie damals im Spiegelbild gesehen hat, sie genauso furchtbar fand, wie jetzt mit 15 Kilogramm mehr.
Sie sagt, das Gefühl ist immer noch genau das gleiche. Dein Körper ist kein Projekt, er ist Dein Zuhause. Und der Weg zurück zu Dir führt nicht über Kontrolle, sondern über Verbindung.
Ich habe das lange nicht verstanden, wenn ich mit den Menschen zusammenarbeite. In den Kursen auf dem Minitrampolin, in der 1 zu 1 Begleitung, in dem Minikurs Stop Selfcare oder im Aufbaukurs EchtJetzt. In all diesen Arbeiten geht es um Embodiment.
Darum, wieder im eigenen Körper anzukommen. Das kann über Bewegung geschehen oder über kleine Momente, in denen Du beginnst, die Regeln Deines Körpers zu erkennen und konsequent nach ihnen zu leben. Es geht ums Wohlfühlen, ums Spüren und darum, Dich selbst nicht länger selbst zu übergehen.
Du kontrollierst jeden Tag so viel. Termine, Familie, Arbeit, das Haus, das Essen und manchmal sogar die Laune der Menschen um Dich herum. Du funktionierst.
Und das ist ja auch wichtig. Und gleichzeitig denk dran, es hat alles seinen Preis. Denn wenn etwas nicht mehr nach Plan läuft, kommt sofort dieses Gefühl von Kontrollverlust.
Und um das auszugleichen, greifst Du noch fester zu. Beim Essen, beim Sport, bei der Selbstoptimierung. Denk dran, das ist kein Zeichen von Stärke, es ist ein Zeichen von Erschöpfung.
Du hast wahrscheinlich schon viele Dinge ausprobiert. Gesünder kochen, neue Rezepte gegoogelt, Dich kurz besser gefühlt und dann kam der Rückfall. Nicht, weil Du versagt hast, sondern weil Dein Alltag sowieso schon bei 90% läuft.
Von den 90% da reden wir drüber, Du hast eine Belastung in Deinem Alltag von 0 bis 100%. Denk einfach mal drüber nach, welche Zahl kommt bei Dir in den Sinn, wie hoch ist Deine Alltagsbelastung in Prozent. Vielleicht läuft sie gerade eben schon bei Dir um die 90%.
Und wenn Du auf diese Alltagsbelastung noch neue Ansprüche obendrauf setzt, sag Dein Körper irgendwann ganz leise Stopp. Das zeigt sich in Müdigkeit, Gereiztheit, Heißhunger, Frust oder diesem dumpfen Gefühl von nie genug zu sein. Und die Selbstwahrnehmung, dass Du Dich überhaupt nicht leiden kannst.
Weil das komplexe Zusammenspiel zwischen Körper, Stress, Hormonen, Erziehung, Glaubenssätzen und Lebensrhythmus komplett ausgeblendet wird. Dein Körper reagiert nicht auf Befehle, sondern auf Signale. Und wenn das Signal ständig Alarm lautet, kann er nicht loslassen, lockerlassen und regenerieren.
Deswegen ist das Thema sich wohlzufühlen im eigenen Körper, fit werden, abnehmen usw. nicht nur Kopfsache, es ist Nervensystem relevant. Wenn Du ständig auf Funktionieren gestellt bist, übernimmt Dein Sympathikus, der Teil Deines Nervensystems, der Dich antreibt, Dich wach hält und durchhalten lässt.
Nur er weiß nicht, wann Schluss ist. Erst wenn Dein Parasympathikus wieder Raum bekommt, also der Teil, der für Ruhe, Regeneration und Heilung zuständig ist, kann Dein Körper wirklich lockerlassen, verdauen, schlafen, heilen. Heute ist ein guter Tag zu starten, aber nicht nach dem nächsten Plan, sondern mit einem Moment Ehrlichkeit Dir selbst gegenüber, einem Moment Freundlichkeit Dir gegenüber und Deinem Körpersystem.
Gib jetzt mit dem nächsten Atemzug Deinem Körper einen kurzen Danke Impuls. Danke, dass er bis hierher funktioniert hat. Jede Zelle in Deinem Körper.
Sag Dir vielleicht einfach nur jetzt, ich versuche mich nicht länger selbst zu bekämpfen. Wenn Dir die Folge gefallen hat, freue ich mich, wenn Du sie bewertest oder teilst. Mir persönlich geht’s ja selbst so, dass ich dankbarerweise vom Podcast oder Videohost daran erinnert werde, zu bewerten, zu folgen, zu teilen.
Klar, manchmal nervt’s ein bisschen, und trotzdem hilft es, dass mehr Menschen Körperwahrheiten hören können. Und vielleicht tut’s auch jemand anderem gut. Und wenn Du magst, trag Dich in mein Diarium ein.
Das ist wie ein kleiner Brief von mir. Heißt Diarium Marianne schreibt. Wissenswertes, persönliche Learnings und Einblicke, die keinen Platz im Blog haben.
Dinge, die ich früher auf Instagram oder im WhatsApp-Status geteilt habe, bekommst Du da direkt ins Postfach, nur wenn es wirklich was zu sagen gibt. Den Link findest Du unten in den Show Notes. Deine Marianne