KW 004 Was dein Knie braucht – und keine OP leisten kann #2

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Transkript

Körperwahrheiten – Folge KW004

Was dein Knie braucht – und keine OP leisten kann #2


Körperwahrheiten.
In diesem Podcast geht es um dich.
Darum, was dein Körper dir erzählt, darum, wie du mit dir redest und wie alles zusammenhängt.

Hier spricht Marianne Brünninger.
Ich begleite Menschen in Bewegung – körperlich, mental und im Nervensystem.

In der letzten Folge habe ich ja erzählt, dass ganz viele Knieoperationen, respektive Gelenkspiegelungen, nur kurzfristig helfen, wenn du danach nicht aktiv wirst.

Heute geht es genau um diesen Moment, wenn die Schmerzen weg sind, weil das der Punkt ist, wo die meisten aufhören.

Das ist der Fehler,
weil dein Körper dann eigentlich erst anfängt zu heilen.

Wenn du über Wochen oder Monate Schmerzen hattest, dann hast du dich automatisch anders bewegt.
Dein Körper schützt dich.

Das ist gut so – und diese Schonhaltung bleibt trotzdem bestehen, wenn der Schmerz längst weg ist.

Das hat auch etwas mit Schmerzrezeptoren und deinem Schmerzgedächtnis zu tun.
Das führt irgendwann dazu, dass du da wieder landest, wo du hergekommen bist.

Wenn die Muskulatur fehlt, fehlt die Stabilität.
Auch Sehnen und Bänder sind nicht mehr so belastbar, verkürzen sich total schnell, denn sie denken sich:
„Ich werde ja nicht gebraucht.“

Bevor du jetzt denkst:
„Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll“ – genau darum geht’s heute.

Ganz häufig höre ich auch in den 1:1-Begleitungen:
„Ich habe Angst, etwas kaputt zu machen, und ich weiß gar nicht, was ich darf.“
Diese Angst ist selbstverständlich – trotzdem hält sie dich fest.

Bewegung, richtig dosiert, ist kein Risiko, sondern deine Rückversicherung.
Nicht das, was du tust, ist gefährlich, sondern das, was du nicht tust.

Seit Jahren arbeite ich mit dem Minitrampolin.
Nicht, weil das der einzige Weg ist, sondern weil es für mich funktioniert hat.
Das habe ich auch schon in der letzten Folge gesagt.

Ganz wichtig: Es ist dein Weg.
Du probierst aus.
Wer es nicht ausprobiert, kann nicht mitreden.

Das heißt, in dem Moment, wo du sagst:
„Das kann ich nicht mit meinem Knie“,
und du hast es noch nicht ausprobiert,
dann ist es nicht die Wahrheit,
sondern es ist deine Angst und deine Unsicherheit, die dir natürlich zusteht.

Denk dran: Beim sanften Schwingen verlassen deine Fußsohlen die Matte nicht.
Du bleibst in Kontakt.
Du spürst während des Schwingens nicht deine Unfitness und auch nicht dein Körpergewicht,
sondern einfach die Freude an der Bewegung.

Du merkst, dass dich diese kleinen rhythmischen Impulse tragen und dass Bewegung nicht anstrengend sein muss, um tief zu wirken.

Wie gesagt, wenn du dir unsicher bist, ob das gut für dich geht – deinen Arzt fragen.
Und wenn du walken darfst, dann darfst du auch schwingen – sanft, rhythmisch, so dass dein Körper mitreden kann.


Wie könntest du jetzt starten?
Abgesehen davon, dass es schon den Minitrampolin-Kurs gibt in der Mini-Form für sechs Wochen:

Du könntest dich aufs Trampolin stellen.
Die Füße sind hüftweit, die Knie locker, du atmest – und spürst erstmal die Matte.
Trägt sie dich? Ja, meistens ist es so.

Bist du dir unsicher, dann schau, dass du entweder so einen Haltegriff hast oder mit dem Trampolin nahe an einer Wand stehst.

Es geht darum, dass du dich immer wieder rückversichern kannst.
Dass du sagst:
„Hey, ich bin in Sicherheit. Hey, das klappt. Ich darf hier draufstehen – und das geht gut.“

Denn diese Art, das Trampolin zu benutzen, belastet deine Gelenke am wenigsten.


Okay, du stehst jetzt auf deinem Trampolin.
Dann stell dir vor, du würdest dein Gewicht minimal von links nach rechts verlagern – ganz ruhig.
Die Arme könnten mitschwingen, den Kopf kannst du mitdrehen,
und dann bringst du schon mal Balance und Koordination zusammen.

Und du bist immer noch mit den Fußsohlen im kompletten Kontakt mit deiner Matte.

Wenn alles klappt, probierst du:
Gewicht Zehenspitze – Ferse, vor – zurück.
Hier bleibt der komplette Körper stabil, gerade und neutral,
nur das Gewicht verlagert sich minimal – Ferse und Ballen.

Dabei ist auch zu sagen:
Du musst die Matte nicht verlassen, also lieber in die Matte hineindrücken.

Wenn du magst, probier die Arme dazu aus – mitschwingen, klein, größer, mitatmen, also Kreislauf aktivieren.

Es klingt unspektakulär – das ist echtes Training.

Hier geht es um Embodiment:
Dass du deinem Körper zuhörst, dass du anfängst.


Und ja, wir wollen ja immer die Lösung.
Also, wenn ich jetzt angefangen habe, diesen Podcast zu machen,
ich hätte gern sofort alles gewusst, was ich zu beachten habe,
wie ich am besten anfange mit der Aufnahme, welche Materialien, welche Tools ich dafür brauche,
ob ich irgendwo wieder festsitze und nicht verstehe,
wieso ich das Technikproblem nicht lösen kann.

Natürlich würde ich sofort gerne alles haben
und sofort 15 Aufnahmen auf einmal starten, weil mir das Freude macht.

Genauso geht es dir mit dem Training auf dem Minitrampolin.
Wenn dir das Training am Anfang Freude macht – wunderbar.
Und du hörst auf deinen Körper.

Wenn du am Anfang zu viel machst, wenn du dir zu viel zumutest,
dann kann es sein, dass du gedanklich gesehen stolperst
und dann plötzlich wieder mehr Schmerzen hast und sagst:
„Ich hab’s doch gewusst, das Training ist nichts für mich.“

Du hast deinem Körper zu viel zugemutet.


Ich habe all die Infos zu dem Thema Knieoperationen in einem YouTube-Video geteilt,
und da hatte ich folgende Kommentare drunter:

Xenophon3270 hat geschrieben, als ich gesagt habe, dass 300.000 Knieoperationen überflüssig seien:
„Naja, bringt halt Kohle, und nur darauf kommt es den Kindern des Antichristen an.“

Da musste ich mir kurz überlegen – ja, ich verstehe total, dass das Emotionen weckt.
Das Gesundheitssystem – das kann frustrierend sein.

Und gleichzeitig zu sagen, es geht nur ums Geld,
oder: „Diejenige Person hätte doch einfach mal mehr Sport machen müssen,
dann hätte es die Operation gar nicht gebraucht“ –
das geht für mich aufs Gleiche raus.

Natürlich spielt Geld eine Rolle.
Und ja, es gibt auch Situationen, wo es vielleicht überflüssig gewesen wäre.

Dass ich mir davon jetzt ein Urteil anmaße mit einer Pauschalaussage, die ja von Haus aus nicht stimmen kann –
mache ich das? Nein.

Ich erzähle dir das, was ich dir jetzt alles erzähle,
um Menschen zu ermächtigen, zu sagen, zu verstehen:
Was ist passiert? Was kannst du selbst tun?

Bewegung kostet nichts, außer die Aufmerksamkeit
und zu wissen, wo deine Grenzen sind und wo du dich mehr trauen darfst.


Dann habe ich noch einen Kommentar gehabt von 0815i8.
Sie schrieb:
„Ich bin 70 Jahre alt, habe Knie- und Schulterprobleme.
Das Wippen auf dem bellicon tut mir gut,
und ich habe Sorge gleichzeitig, dass das Trampolin den Beckenboden schädigt.
Leiert der dadurch aus?“

Ich habe darauf geantwortet:
Super, dass du ein bellicon zu Hause hast.
Zum Thema Beckenboden gehe ich tatsächlich auch im Minikurs ausführlicher drauf ein.

Ich kann aber so viel sagen:
Wenn du sanft schwingst, ist das kein Risiko.
Im Gegenteil – der Wechsel zwischen Aktivierung und Lockerlassen aktiviert deine tiefe Muskulatur.

Wenn du dir vorstellst, dass der Beckenboden eine Muskelplatte ist,
die wirklich knöchern überall mit stabilisiert ist –
ja, da sind natürlich auch Sehnen, Bänder und so mit daran beteiligt.
Es sind mehrere Muskellagen ineinander verwebt,
und die aktivierst du mit verschiedenen Übungen besser
und auf der anderen Seite eben mit dem sanften Schwingen.

Du trainierst deine Koordination,
dann bist du da auf der sicheren Seite.


Und einen Kommentar habe ich hier noch von Jule5234.
„Ich habe auch Knieschmerzen und versuche alles, damit ich nicht unter das Messer komme.“

In dem Fall – also ich führe es jetzt nochmal anders aus –
Angst ist ja ein schlechter Ratgeber.

Angst vor der Operation ist keine nüchterne und keine neutrale Entscheidung.
Du machst ja alles, um davon zu rennen.

Und manchmal ist halt die OP der Weg,
um beschwerdefrei zu sein,
und dann da anzusetzen, dass du sagst:
„Hey, jetzt geht es mir gut, und jetzt kann ich anfangen zu trainieren und mein Knie zu stabilisieren.“

Also, sieh eine Operation nicht als letzte Maßnahme,
sondern als eine Möglichkeit,
um endlich beschwerdefrei trainieren zu können.

Ich habe hier noch geantwortet:
Danke, dass du das schreibst.
Also, jeder, der einen Kommentar macht, der mir eine Nachricht schreibt,
kriegt eine Rückantwort.
Dann sehe ich ja, wie ist denn die Realität bei den Menschen?

Ich habe ja meine Wahrheit gefunden,
oder ich sage, das ist so, wie ich den Körper, wie ich Bewegung,
wie ich auch zu dem Thema Stoffwechsel und Diäten stehe –
da habe ich eine Position.

Es geht darum, Alternativen zu kennen.
Und ich glaube daran, dass beides Platz hat –
die Schulmedizin und das, was du und ich selbst tun können.

Und dann hat sie eben geschrieben,
sie hat schon ganz viel probiert –
mit Salben, Teufelskralle, Eukalyptusöl
das will ich jetzt gar nicht bewerten oder hier auswerten.

Und dann habe ich gesagt:
„Ja, das ist gut. Was ich gerne gehört hätte, wäre:
Wie oft hast du trainiert?
Welche Muskeln hast du trainiert?
Wo merkst du, dass du eine Schwachstelle hast?
Gibt es noch eine Fußfehlstellung?“

Denn das Knie funktioniert nie allein.
Du hast den Beckenboden, den Rücken, die Bauchmuskeln
die müssen alle mit.
Fußmuskulatur habe ich jetzt gerade noch gar nicht aufgeführt.

Erst, wenn dein Zusammenspiel stimmt, dann wird es stabil.

Und ich habe auch geschrieben:
„Hey, und an alle draußen, die da gerade damit hadern – toi toi toi,
dass du deinen Weg findest und den, der zu dir passt.“


Und vielleicht ist das der wichtigste Punkt in dieser Folge:

Heilung bedeutet nicht, dass nichts mehr weh tut.
Heilung bedeutet, dass du wieder in Beziehung gehst und deine Schmerzen verstehst.

Dein Körper ist echt intelligent.
Und das, was ich auch vorher gesagt habe –
dass wir dazu neigen:
Die Schmerzen sind weg,
und dann hörst du auf oder fängst gar nicht an, Sport zu machen,
denn jetzt ist ja alles in Ordnung.

Das haben wir in unserem Verhalten so erlernt.

Heilung bedeutet nicht, dass nichts mehr weh tut.
Heilung bedeutet, dass du wieder in Beziehung gehst –
mit deinem Körper, mit deiner Bewegung und mit dir selbst.

Bevor du also wartest, bis der Schmerz wiederkommt – fang an.
Sanft, regelmäßig und freundlich.

Weil dein Körper kein Gegner ist – er ist ein Partner.
Und Bewegung ist die Sprache, mit der ihr euch wieder versteht.

Dein Körper ist dein bester Freund.


Das sind Körperwahrheiten – echt, sanft und bewegend.

Wenn dir die Folge gefallen hat, freue ich mich, wenn du sie bewertest oder teilst.

Mir persönlich geht es ja selbst so, dass ich dankbarerweise vom Podcast- oder Videohost daran erinnert werde, zu bewerten, zu folgen, zu teilen.

Klar, manchmal nervt es ein bisschen – und trotzdem hilft es,
dass mehr Menschen Körperwahrheiten hören können.
Und vielleicht tut’s auch jemand anderem gut.

Und wenn du magst, trag dich in mein Diarium ein.
Das ist wie ein kleiner Brief von mir,
heißt „Diarium – Marianne schreibt“.

Wissenswertes, persönliche Learnings und Einblicke,
die keinen Platz im Blog haben –
Dinge, die ich früher auf Instagram oder im WhatsApp-Status geteilt habe –
bekommst du da direkt ins Postfach,
nur wenn es wirklich was zu sagen gibt.

Den Link findest du unten in den Shownotes.

Deine Marianne.