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Viele Frauen kennen das: Ein Konzept, mit dem du früher gut abgenommen oder dich fitter gefühlt hast, funktioniert plötzlich nicht mehr – egal wie sehr du dich bemühst. In dieser Folge erfährst du, warum das kein persönliches Versagen ist, sondern mit veränderten Lebensphasen, Hormonen und vor allem mit deinem Nervensystem zu tun hat. Marianne zeigt, wie aktuelle Forschung der letzten Jahre belegt, dass Frauenkörper anders auf Stress, Bewegung und Diäten reagieren als Männer, warum moderate Bewegung für Frauen gesundheitlich besonders wirksam ist und weshalb der BMI kaum etwas über deine wirkliche Gesundheit aussagt. Du lernst, welche Rolle Sicherheit, Grundumsatz und chronischer Stress für Hunger, Sättigung und Gewicht spielen – und warum Minischritte oft erst die Voraussetzung schaffen, dass dein Körper überhaupt auf Veränderung reagieren kann. Am Ende nimmst du die Botschaft mit: Dein Körper arbeitet nicht gegen dich, sondern schützt dich – und es lohnt sich, ihn besser kennenzulernen, statt der nächsten Diät hinterherzulaufen.
Transkript:
Heute geht es um eine Frage, die fast jede Frau kennt. Wieso funktioniert ein Konzept, das früher super lief, plötzlich nicht mehr? Egal wie sehr Du Dich bemühst, abnehmen oder sich wohler zu fühlen, funktioniert einfach nicht mehr. Das irritiert, doch es gibt konkrete Gründe dafür, dass Dein Körper ein Konzept nicht einfach wiederholen kann.
Körperwahrheiten – Intro
Körperwahrheiten. In diesem Podcast geht es um Dich, darum, was Dein Körper Dir erzählt, darum, wie Du mit Dir redest und wie alles zusammenhängt. Hier spricht Marianne Brünninger.
Ich begleite Menschen in Bewegung, körperlich, mental und im Nervensystem. Im Alltag, im Training und auf den Minitrampolinen.
Warum die alte Methode nicht mehr klappt
In den Livetreffen erzählen mir Frauen, wenn ich dann frag, wieso seid ihr da, was ist euer Ziel in den nächsten zwölf Wochen? Damals eine bestimmte Methode funktioniert, ich habe abgenommen, war fitter, alles war leichter.
So sehr ich mich bemühe, ein zweites Mal klappt es nicht.
Ein zweites Mal klappt es nicht, der Grund ist klar, das sagt sich jetzt so leicht, oder? Doch das Konzept von damals war nicht Deins, auch wenn es vermeintlich funktioniert hat. Es hat zufällig in Deine Lebensphase gepasst, in einen Rhythmus, in einen Alltag, der heute nicht mehr existiert.
Du veränderst Dich und jede Frau und was sich in Deinem Körper an den körperlichen, mentalen und emotionalen Rucksack, den Du dauerhaft mit Dir rumträgst. Da sich diese Bedingungen ändern, funktioniert die alte Formel nicht mehr und die Wahrheit ist, sie hat eigentlich nie funktioniert.
Nervensystem – überall beteiligt
In den anderen Folgen geht es oft auch um Dein Nervensystem. Und ja, es mischt sich einfach überall ein. Und dennoch gibt es ja auch körperliche Prozesse.
Das, worüber wir jetzt sprechen, ist komplex, doch nicht unverständlich.
Du kannst diesen Prozessen in Deinem Körper gut folgen, auch wenn sie biochemisch oder hormonell sind. Also grundsätzlich erstmal, Du musst das alles nicht schon wissen. Niemand erklärt Dir diese Abläufe, obwohl sie entscheidend dafür sind, dass ein Konzept für Dich funktioniert oder nicht.
Ich gehe das jetzt mit Dir durch, zumindest ansatzweise und versuche das in einen Zusammenhang zu bringen. Nicht damit Du denkst:
na gut, und was soll ich jetzt damit,
sondern damit Du einen Anhaltspunkt hast. Etwas, das Dir hilft einzuordnen, dass Dein Körper so reagiert, wie er reagiert.
Wissen statt die nächste Diät
Wenn Du Dich langfristig in Deinem Körper wohlfühlen möchtest, dann brauchst Du nicht die nächste Diät, nicht das nächste schnelle Versprechen, sondern ein Verständnis dafür, was im Hintergrund passiert. Naja, es ist eigentlich nicht im Hintergrund, sondern im Vordergrund, besser würde passen, unbewusst. Wir bekommen von dem meistens nichts mit, außer unser Körper funktioniert dann nicht so, wie wir das gerne hätten.
Wissensflut und positive Aufklärung
Und zum Thema Wissen? Ja, es hat sich was verändert. Wenn Du heute durch eine größere Buchhandlung gehst, liegen da plötzlich ganze Tische voll mit Wissen. Hormone, Wechseljahre, Stoffwechsel, die perfekte Diät, Selbstregulation, Ernährung, Trainingsansätze.
Themen, für die man früher irgendwie teure Fachliteratur hätte durchwühlen müssen. Vieles davon ist zugänglich, verständlich geschrieben, gut aufbereitet. Das ist eine wirklich positive Entwicklung.
Und man muss dazu sagen, diese Aufklärungsarbeit, die auf Social Media begonnen hat, wird jetzt in den Büchern weitergeführt. Menschen geben sich Mühe, Wissen weiterzugeben und vieles davon ist hilfreich. Gleichzeitig gibt es natürlich auch Inhalte, bei denen man innerlich den Kopf schüttelt.
Konzepte, die wieder nur Versprechen verteilen und alte Diätmuster neu verpacken. Deshalb ist es wichtig, dass Du ein Grundverständnis hast, nicht alles zu wissen, sondern genug, um einordnen zu können, was stimmig ist und was Dich nur wieder in alte Schleifen schickt.
Wie jung dieses Wissen wirklich ist
Okay, bevor wir in Deinen Stoffwechsel eintauchen, möchte ich Dir kurz zeigen, wie jung vieles von dem Wissen ist, auf das wir uns heute beziehen.
Die meisten wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Frauenkörper sind erst wenige Jahre alt. Lass uns mal anfangen.
Neuer Forschungsstand: letzter Eisprung
Erst 2025 haben Forschende aufgezeigt, dass sich rund um den letzten Eisprung viele Abläufe im Körper nicht langsam verändern, sondern abrupt. Hormone, Leberwerte, Entzündungsmarker, Knochenstoffwechsel, fast alles gleichzeitig.
Dieser markante letzte Eisprung ist deshalb ein besonderer Zeitpunkt, weil der Körper ab hier in eine neue Phase wechselt. In die Phase, dass nach diesem Moment kein weiterer hormoneller Zyklus mehr vorbereitet wird.
Vorher läuft über Jahrzehnte hinweg jeden Monat, oder je nachdem wie der Zyklus angelegt ist, derselbe grundlegende Ablauf. Eine Eizelle wird ausgewählt, sie reift heran, Hormone werden aufgebaut, Hormone abgebaut.
Und mit diesem letzten Eisprung endet dieser monatliche Prozess. Damit ändern sich viele Mechanismen, die vorher selbstverständlich mitgelaufen sind. Alle, die das schon erlebt haben, können mitreden, denn das Schwierige daran ist, wir wissen nicht, wann dieser letzte Eisprung stattfindet.
Eizellen – was feststeht
Du kommst auf die Welt. Bereits da sind all deine Eizellen angelegt. Die Anzahl ist im Mutterleib schon festgelegt.
Mit jedem Lebensjahr werden es weniger. Wie viele noch da sind, oder wann die letzte reife Eizelle abgegeben wird, kann man nicht messen. Es gibt kein Verfahren, mit dem man diesen Zeitpunkt sicher bestimmen könnte.
Wir erst im Rückblick, wenn der Zyklus dauerhaft ausbleibt.
Großanalyse: Frauen vs. Männer
Und alle, die das erlebt haben und gerade erleben, dass du weißt, hey, hier baut sich gerade total alles in mir um, dann wusstest du das und auch schon viele Frauen vorher und über eine Großanalyse wurde das bestätigt. Dass das mit dieser letzten Menstruation einhergeht, ist so signifikant, denn es wurden ja auch Männer mitbeobachtet rund um diese Lebensphase und da wurde das eben nicht so nachgewiesen.
Zyklus & Stoffwechsel – neueste Daten
Seit 2023 wissen wir außerdem, wie stark Stoffwechselwerte und Lipide im Monatszyklus schwanken und welchen Einfluss das auf Energie, Hunger und Training hat. Außerdem entscheidet das autonome Nervensystem darüber, wie flexibel dein Stoffwechsel arbeiten kann und dass Frauen hier besonders sensibel reagieren.
Wer hätte das gedacht? Das wurde eben erst in den letzten Jahren erforscht und viele Arbeiten dazu stammen aus 2019 bis 2024.
Grundumsatz und Nervensystem
Ein großer Teil deines täglichen Energieverbrauchs entsteht nicht beim Sport, sondern in Ruhe. Wer ist denn für die Höhe dieses Grundumsatz verantwortlich? Das autonome Nervensystem. Ist dein Nervensystem in einem sehr lockeren, regulierten Zustand, arbeitet dein Stoffwechsel flexibler und stabiler.
Ist es dauerhaft angespannt durch Stress, Schlafmangel, Belastung, Hormonschwankungen, fährt dein Körper den Energieverbrauch herunter. Aber wieso macht das das Nervensystem? Wenn dein Nervensystem über längere Zeit viele Stresssignale empfängt, durch Schlafmangel, Belastung, Sorgen, Überforderung, zu strenge Diäten oder hormonelle Schwankungen, dann meldet es dem Körpersystem, wir brauchen alle Ressourcen für den Ernstfall.
Dann passiert folgendes, dein Stoffwechsel wird vorsichtiger, dein Energieverbrauch sinkt, dein Körper hält mehr Energie zurück, Hunger und Sättigungssignale verändern sich, Fettverbrennung wird nicht priorisiert.
Dein Körper will dich stabil halten, wenn er die Gesamtsituation als belastend einstuft. Sobald sich dein System sicher fühlt, wird es ganz locker Energie freigeben. Und da wären wir wieder bei dem Thema, dass nicht dein Wille entscheidet, wie viel Energie du verbrauchst, sondern der Zustand deines Nervensystems.
Hormonsignale – der Empfänger entscheidet
Hormone wie Leptin, Ghrelin, Insulin und Adiponektin senden zwar die Signale, doch dein Nervensystem ist der Empfänger, der entscheidet, wie diese Signale interpretiert werden.
Wenn dein Nervensystem unter Dauerstress steht, dann fühlt sich dein Hunger intensiver an, ist ja klar, der will, dass du jetzt hier für den Notfall vorsorgst. Die Sättigung kommt später und Essen wird schneller zur Beruhigung statt zu Energie.
Und das finde ich total interessant, dass wir alle wissen, Essen kann unter Stress zur Beruhigung werden und nicht zur Energieversorgung.
Schutzprogramm statt Willensschwäche
Was macht dein Nervensystem, das du eben nicht direkt bewusst beeinflussen kannst, also in einem Zustand von Unterdruck stehen, angespannt oder überfordert sein, dann läuft im Körper dieses Programm ab.
Dein Körper bewertet alles nach Sicherheit oder Unsicherheit.
Über Hormone, Herzschlag, Atmung.
Dann wird es ganz emotionslos eingestuft.
Und in diesem Zustand bevorzugt der Körper schnelle Beruhigung statt langfristig Energie zu haben. Das Essen ist besonders süß, fettweich, leicht verfügbar und wirkt unmittelbar auf dein Nervensystem.
Dann wird das Belohnungssystem verstärkt, der Parasympathikus ist dann aktiviert und senkt für kurze Zeit deine Stressreaktion. Das funktioniert für dein Nervensystem schneller als Atmen, schneller als Spazieren gehen, schneller als jede Regulationstechnik.
Warum Essen manchmal stärker wirkt als jede Methode
Und wenn ich dir jetzt sage, dein Körper hat das als Schutzprogramm integriert, dann hört sich das in dem Moment, wo du weniger essen willst, dich noch mehr zusammenreißen oder noch mehr zu tun, um dich wohlzufühlen in deinem Körper, dann geht es hier gar nicht um den Hunger, der gesteuert werden soll, sondern es ist der Versuch dein Nervensystem zu stabilisieren.
Dein Körper kommuniziert dir:
„Du isst nicht, weil du Energie brauchst, sondern weil dein Körper Ruhe braucht.“
Sympathikus, Stress & Veränderungsblockade
Und noch ein weiteres Problem, um das jetzt alles hier gleich aufzugreifen: chronischer Stress erhöht die Aktivität des sympathischen Nervensystems, das ist der Teil, der aktiviert.
Hier steigt der Blutzucker, die Fettnutzung sinkt, es gibt eben diesen Appetit auf die schnelle Energie und der Körper reagiert schlechter auf geplante Veränderungen.
Bloß weil du das in deinem Terminkalender hast, dass du ab jetzt noch weniger isst und dich mehr bewegst, interessiert es dein Nervensystem nicht.
Frauen reagieren anders – neueste Daten
Dieser Punkt, dass Frauen anders reagieren als Männer, ist bei dieser neuen Forschung, eben diese Studien, die über 2019 bis 2024 gingen, dass Frauen auf Stresssignale im Nervensystem schneller, intensiver und länger reagieren.
Für dich heißt das:
Wenn das Nervensystem einer Frau unter Druck steht, wirkt sich das schneller auf Hunger, Energie, Gewicht und Stimmung aus als bei Männern.
Und diese Aussage, „Frauen reagieren länger darauf“, das heißt, dass bis sich dein Nervensystem wieder so regeneriert und erholt, kann das eine andere Zeitspanne in Anspruch nehmen als bei einem Mann.
Warum Diäten scheitern (Forschung)
Jetzt lass uns nochmal dieses Forschungsergebnis oder diese große Untersuchung anschauen. Diäten berücksichtigen das Nervensystem nicht.
Sie gehen davon aus, dass du einfach tust, was auf der Liste steht.
Dabei übersehen sie, und jetzt weißt auch du das:
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dass dein Nervensystem Erholung braucht
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dass es Energieverfügbarkeit überwacht
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denk an deinen Grundumsatz
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dass dietbedingter Stress die Stoffwechselregulation durcheinanderbringt
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dass der Körper im chronischen Dauerstress Fettverbrennung aus der Prioritätenliste streicht
Und das kann auch erklären, wieso viele Frauen sagen:
„Ich halte mich an alles und trotzdem tut sich nichts.“
Deshalb ist die Kombination aus Wissen, Wahrnehmung und Nervensystemarbeit so viel wirksamer als die nächste Diätliste.
Weiter geht’s hormonell – aber mit Bodenhaftung
Wir gehen jetzt schon nochmal hormonell weiter. Doch bevor du jetzt denkst, na super, jetzt darf ich gar nichts mehr machen, soll ich mich jetzt hinsetzen, tief atmen und Prinzessin werden oder was, wie soll ich denn das alles in meinem Alltag schaffen, es ist für mich halt leichter, ein paar Rezepte oder die Diät, die ich schon kenne oder alles, was ich schon bis jetzt ausprobiert habe, dann einfach wieder anzufangen.
Das verstehe ich total gut.
Dabei geht es nicht darum, dass du jetzt passiv wirst, Minischritte machst und darauf hoffst, dass dein Körper das schon irgendwie richtet, dass du mit Achtsamkeit sofort abnimmst. So funktioniert deine Biologie und dein Körper nicht.
Ich würde dich jetzt bitten, da nochmal hinzuspüren und zu sagen, hey, wenn dein Nervensystem unter Dauerdruck steht, dann blockiert es jede Form von Veränderung, gleichgültig wie motiviert du bist, wie diszipliniert du bist oder wie gut dein Plan ist.
Warum sich Anstrengung nicht auszahlt, wenn der Körper im Alarm ist
Du strengst dich extrem an, es kommt nichts dabei raus. Die smarte Variante ist, dass du jetzt gerade nicht die Atemübung mit mir machen musst oder auch nicht die Achtsamkeitsübung.
Stell dir einfach vor, was wäre, wenn dein Körper nicht im Alarmmodus ist.
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Dein Training wäre besser umgesetzt
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die Ernährung würde sich leichter steuern lassen
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die Kaloriendichte-Gelüste würden wegfallen
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der Körper würde Energie freier verbrauchen
Denn dieser chronische Dauerstress ist der Verursacher dieser Gelüste.
Es würde den Energieverbrauch erhöhen, wenn dein Körper nicht im Alarmmodus ist.
Denk da nochmal drüber nach.
Minischritte als Voraussetzung – nicht Methode
Minischritte werden dich jetzt vorerst vielleicht nicht schlank machen.
Doch Minischritte könnten die Voraussetzung schaffen, dass dein Körper überhaupt reagieren kann.
Du nimmst vielleicht nicht ab, weil du atmest, du nimmst ab, weil dein Körper dann wieder zugänglich für Veränderungen wird.
Glaub nicht der nächsten Diät – glaub deinem Körper
Überleg dir gut, ob du der nächsten Diät oder dem nächsten schnellen Ernährungstipp glauben möchtest. Und auch ob du mir glauben möchtest.
Definitiv gilt, es macht Sinn, dich selbst kennenzulernen. Deinen Körper, deine Signale, die biologischen Mechanismen, die erklären, wieso bestimmte Konzepte funktionieren und andere nicht.
Einblick in dein Kurs-Update
Gerade bin ich noch mit der Umbauarbeit von meinem Kurs Entspannt mit dir zu deinem Wohlfühlkörper und das kann ich nicht machen und dann abhaken.
Da ist ganz viel drinnen, was schon, also was bestehen bleibt und in dem neuen Kurs, echt jetzt mit der NuPha Methode, bekommt ihr einen Rahmen, der auch nochmal klarer und spürbarer ist, als was ich jetzt in meinen Anti-Diät Kursen der letzten 5 Jahre vermitteln konnte.
Ein Baustein ist schon verfügbar und das ist der Kurs Oops, Stop Selfcare und der Herzglück Adventskalender.
Die folgende Untersuchung oder das folgende Ergebnis finde ich sehr beruhigend. Frauen profitieren gesundheitlich stärker von moderater Bewegung als Männer. Die wirksamste Trainingszone für Frauen liegt niedriger, nicht höher.
Und natürlich kenne ich nicht deinen Ausgangsstand, wo du startest und was du machst, dass wir alle regelmäßiges Training benötigen, das wissen wir. Das Schöne daran ist, dass Frauen nicht mehr Training brauchen, sondern die richtige Belastung.
Es gibt konkrete Empfehlungen, wie dieses moderate Training ausschaut. Zuvor schauen wir uns das aber nochmal im Detail an und ich mag dich nochmal dran erinnern an dieses nervensystemrelevante Training. Also alle Empfehlungen, wo du jetzt von mir bekommst anhand dieser Untersuchungen gehören ganzheitlich gesehen.
Moderates Training – was heißt das eigentlich?
Also nochmal zu diesem Thema moderates Training. Eine Auswertung von Gesundheitsdaten der letzten Jahre ist 2024 ungefähr veröffentlicht worden, also auch noch sehr sehr frisch.
Wenn Frauen sich regelmäßig bewegen, sogar moderat, sinkt ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und frühzeitige Sterblichkeit stärker als bei Männern.
Die Bedeutung für Frauen:
Sie müssen nicht härter trainieren, nicht länger und nicht mehr trainieren. Denn der weibliche Körper reagiert anders und oft stärker.
Wie ist das genau gemeint?
Frauen haben ein anderes Herz-Kreislauf-Profil. Das weibliche Herz-Kreislauf-System reagiert empfindlicher auf Entlastung. Mit weniger Entzündungen, besserer Durchblutung, schnellerer Nutzen für Gefäße.
Also das heißt, solange dein Östrogen in einem guten Maß vorhanden ist, ist der richtige Zeitpunkt und das erzähle ich auch immer wieder in den Trainings, wobei wir ja jetzt hier in dem Thema Anti-Diät drinnen sind, also weg von Diäten und dass jetzt noch alles in Ordnung ist. Du hast jetzt noch keine Koordinationsprobleme, du hast jetzt noch nicht das Problem vielleicht mit der Osteoporose oder was auch immer, denn der Mutter Natur, die sagt, hey, du bist noch gebärfähig, deswegen schützen wir dich noch, denn wir wollen ja, dass die Evolution weitergeht. Also ganz platt gesagt.
Warum Frauen stärker profitieren
Und deswegen hat Östrogen drei zentral wirksame Eigenschaften:
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Gefäßschutz
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Entzündungshemmung
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metabolische Unterstützung
Bei Bewegung werden diese Effekte potenziert, das heißt, es steigt viel schneller an.
Bei Männern dominiert Testosteron, das ist gut für Muskelaufbau, aber nicht so stark für Stoffwechsel und Gefäßgesundheit.
Das heißt, Frauen profitieren stärker in der Gesundheitsebene, Männer eher in der Kraftebene.
Frauen nutzen bei moderater Bewegung mehr Fett als Energiequelle als Männer. Ab einer bestimmten Trainingsschwelle verschwimmt das ineinander.
Moderate Bewegung – besonders wertvoll für Wiedereinsteigerinnen
Aber wir reden davon, du hast schon mehrere Jahre keinen Sport mehr gemacht, fängst an, nutzt die moderate Bewegung, hast dabei stabilere Energie, weniger Blutzuckerschwankungen, eine weniger Stressreaktion, hallo, autonomes Nervensystem und bessere Anpassung im Stoffwechsel.
Also ist die moderate Bewegung wertvoller als Auspowern, auch wenn du die Maße deines Körpers nicht so attraktiv findest und sofort ins Bodyforming einsteigen willst, dann leg dir einen smarten Plan zurecht.
Wie Frauen und Männer unterschiedlich reagieren
Bei Frauen und Männern unterscheidet sich die Nervensystemreaktion deutlich. Frauen haben ein sensibleres, autonomes Nervensystem, das heißt:
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schnellere Stressanstieg
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schnellere Überlastung
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und auch schnellere Erholung, wenn der Reiz stimmt
Bewegung ist einer der stärksten Reize, der den Beruhigungsteil deines Nervensystems, also den Parasympathikus, aktiviert.
Du arbeitest mit dir und deinem Nervensystem, das heißt:
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du lernst deinen Körper kennen
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du achtest dich als deine beste Freundin
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dann wird sich das auch auf deinen Trainingseffekt auswirken
Warum moderate Bewegung Entzündungen senkt
Du bewegst dich moderat und kümmerst dich darum, regelmäßig Sport zu machen, du kümmerst dich um dein Nervensystem, dann werden chronische Entzündungsmarker bei Frauen deutlich stärker sinken als bei Männern.
Was verursachen Entzündungen?
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Sie stagnieren beim Gewicht
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der Heißhunger wird verstärkt
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der Schlaf wird schlechter
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Insulinresistenz wird gefördert
Also ist dieses moderat sich zu bewegen, dafür regelmäßig die richtigen Trainingsreize zu setzen, für dich als Frau eine andere Herangehensweise als bei Männern.
Und wir reden hier vom Hobbysport, also nicht vom Leistungssport.
Die wichtigste Aussage für dich
Die Aussage, die dir vielleicht hilft, ist nicht:
„Frauen müssen sportlicher sein oder du musst mehr trainieren“
sondern:
Schon regelmäßige moderate Bewegung wirkt für Frauen stärker gesundheitlich als für Männer.
Dass es nicht um Leistung geht oder Auspowern, also dieses besagte No Pain No Gain, sondern dass dein Körper Trainingsreize bekommt, die er gut verarbeiten kann.
Die praktische Definition von moderat
Abschließend zu diesem Thema moderate Bewegung, was heißt das überhaupt?
Und natürlich, du hättest gern den konkreten Plan.
Wie ich finde, ein sehr hilfreicher Tipp ist:
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wenn du dich moderat bewegst oder moderat sportelst, dann atmest du etwas schneller
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deine Atemfrequenz ist etwas schneller
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dein Herz sollte etwas höher schlagen als im Ruhezustand
Ein praktischer Tipp:
Du kannst dich unterhalten, aber nicht singen.
Du bist auf dem Trampolin beim Rebounding oder du gehst spazieren mit zügigem Tempo, schwitzt leicht, bist nicht aus der Puste, dann passt das.
Wenn du intensiver trainierst und dich nicht mehr unterhalten kannst, das wäre dann hohes Trainingslevel.
Offizielle Empfehlungen
Also moderate Bewegung heißt nicht auspowern. Es heißt:
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dein Herz arbeitet etwas schneller
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du gehst nicht bis ans Limit
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du gibst deinem Körper einen Impuls, ohne ihn zu überfahren
Abgesehen von dieser wirklich großen Untersuchung gibt es ja Richtlinien, die immer wieder sagen:
Erwachsene sollten wöchentlich mindestens
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150 Minuten kardiorespiratorische Übungen mit mittlerer Intensität
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75 Minuten kräftiges Training
Die Kombination daraus – also auch wieder, wir landen wieder beim Trainingsplan, der für dich passt, das was du erreichen willst, das was du verändern willst und bezieh dein Nervensystem mit ein.
Die vielleicht wichtigste Erkenntnis: BMI ≠ Gesundheit
Und etwas zweites kam in dieser großen Untersuchung heraus, und das ist meines Erachtens wirklich wichtig:
Dass sichtbar wurde, dass der BMI praktisch keine Aussagekraft hat, wenn es um Gesundheit, Herz-Kreislauf-Risiko oder langfristige körperliche Stabilität geht.
Wirklich wichtig ist dein Fitnesslevel, also:
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wie gut dein Körper Belastungen verarbeiten kann
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und das ist etwas völlig anderes als Gewicht
Na klar, es bedeutet nicht, dass Gewicht egal ist. Und es bedeutet auch nicht, du sollst dich jetzt plötzlich rund um wohl fühlen, egal wie du dich fühlst, sofort mit einem Fingerschnipp.
Ein ehrlicher Moment mit deiner Hörerin
Du sitzt gerade da und denkst dir:
„Marianne, du kannst erzählen was du willst, ich pass nicht mehr in meine Klamotten, ich fühl mich unwohl, ich will abnehmen.“
Was ich mit dir teilen möchte, ist etwas anderes:
Dass dieser Wunsch nach Veränderung völlig menschlich ist.
Dass der Weg dahin nicht über Druck, Diäten und Kamikazetraining führt, das hast du wahrscheinlich jetzt auch schon rausgehört.
Der Weg der Veränderung beginnt mit Verstehen
In meinen Augen führt der Veränderungsweg darüber:
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dass du verstehst wie dein Körper funktioniert
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dich selbst kennenzulernen
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nicht wie eine Idee, sondern ganz konkret
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in deinen Abläufen, deinen Reaktionen, deiner Energie
Das war für mich der wichtigste Punkt in dieser Untersuchung:
Es zählt nicht wie viel du wiegst.
Es zählt, wie du dich bewegst.
Wie dein Nervensystem arbeitet.
Wie anpassungsfähig dein Körper ist.
Na ok, das ist jetzt nochmal meine Interpretation und setzt dem eins drauf.
Was ich dir damit sagen will:
Ich möchte, dass du dafür ein Gefühl bekommst.
Nicht weil du müssen sollst, sondern weil ich möchte, dass du Lust bekommst, dich selbst zu entdecken.
Dass du merkst, wie viel mehr es gibt als das nächste Diätrezept oder das nächste Trainings-All-in, das dich eine Woche motiviert und danach erschöpft zurücklässt.
Warum ich diese Aufklärungsarbeit mache
Das ist der Grund, warum ich diese Aufklärungsarbeit mache.
An dieser Stelle lasse ich es für heute gut sein.
Eigentlich wollte ich dir noch was über Ghrelin , Adiponektin und die ganz feinen Stellschrauben erzählen, die bestimmen, wie Hungersättigung und Energie wirklich funktionieren.
Das wird jetzt zu viel werden und ich möchte nicht, dass du hier am Ende sitzt und das Gefühl hast, du müsstest sofort alles umkrempeln oder perfekt verstehen.
Was dir heute wichtig sein darf
Was mir heute wichtig war, dass du einen ersten Eindruck bekommst:
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wie komplex dein Körper arbeitet
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dass viel von dem, was dich vielleicht frustriert oder verunsichert, nicht an dir liegt
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sondern an Abläufen, über die wir Frauen jahrzehntelang kaum etwas erfahren haben
Die Untersuchungen, über die wir gesprochen haben, sind teilweise erst ein paar Monate oder ein paar Jahre alt, das heißt:
Vieles, was Frauen seit Jahrzehnten beobachten, fühlen und intuitiv merken, wurde erst jetzt wissenschaftlich bestätigt.
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dass der weibliche Körper anders reagiert
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dass moderate Bewegung bei Frauen eine andere Wirkung hat als bei Männern
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dass der BMI kaum etwas über Gesundheit aussagt
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dass Anpassungsfähigkeit entscheidend ist
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dass Training und Ernährung nicht einfach für alle gleich funktionieren
Die Botschaft für dich
Du hast dir nichts eingebildet.
Du hast es nur nie schwarz auf weiß bekommen.
Und genau das ändert sich gerade.
Und ich hoffe, dass du ein kleines bisschen Neugier daraus mitnimmst.
Nicht auf die nächste Diät, sondern auf dich selbst, auf deinen Körper, der so viel mehr kann, als irgendein Plan je abbilden könnte.
Ausblick
In der nächsten Folge lernst du Ghrelin kennen.
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Ghrelin ist nicht bloß ein Hungerhormon.
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Was hat Adiponektin mit deiner Stoffwechselgesundheit zu tun?
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Und wozu diese ganze Geschichte viel sinnvoller ist, wenn du sie verstehst, statt sie unbeachtet zu lassen.