Falsches Sportverhalten: du bist nicht faul

Dieser Artikel wird anders, als du vielleicht denkst.
Wenn es um Sport geht, wirst du von mir niemals hören: „Du musst dich einfach mehr zusammenreißen“, „steh halt früher auf“ oder „du bist einfach zu faul“.

Denn: Falsches Sportverhalten hat nichts mit Faulheit zu tun.

Was ist falsches Sportverhalten?

Vielleicht kommt dir das bekannt vor:

  • Du trainierst regelmäßig und denkst, du machst genug – aber abnehmen klappt nicht.
  • Oder du hast trotz Training immer noch Schmerzen und fühlst dich „nicht erfolgreich“.

Beim Rebounding zum Beispiel: Jede Schwingung bringt jede Zelle deines Körpers in Bewegung. Das ist großartig für deine Lungenalveolen und deine kardiovaskuläre Fitness – aber es bedeutet nicht automatisch, dass du nach 12 Tagen einen flachen Bauch hast.

Falsches Sportverhalten beginnt da, wo Erwartungen und Realität nicht zusammenpassen – oft, weil wir auf falsche Versprechen hören.

Der Kreislauf der Selbstsabotage

Vielleicht kennst du das: Du machst alles „richtig“. Du trainierst regelmäßig, achtest auf deine Ernährung, verzichtest auf Süßes – und trotzdem passiert es: Dein Gewicht steigt oder stagniert.

Was tun die meisten? Sie ziehen die Zügel noch enger: noch mehr Sport, noch weniger Kalorien, noch mehr Disziplin. Doch genau das führt dazu, dass dein Stresslevel steigt – und dein Körper in den absoluten Verteidigungsmodus geht.

Du hast gedacht, noch mehr Sport und noch weniger Kalorien sind die Antwort? Falsch!
Damit treibst du deinen Körper in den absoluten Stressmodus – und er kämpft gegen dich an.

Willst du wirklich noch härter gegen deinen eigenen Körper kämpfen?

Wichtig zu wissen: Dieser Kreislauf ist kein Einzelfall – er betrifft unglaublich viele Menschen. Dein Körper versucht nicht, dich zu sabotieren. Er will dich schützen. Der Ausstieg beginnt nicht mit noch mehr Anstrengung – sondern mit einem neuen Blick auf dich selbst, deinen Körper und deine Bedürfnisse.

Ziele, die gar nicht zu deinem Alltag passen

Hast du dich schon mal dabei erwischt, dass du dir Ziele setzt, die eigentlich gar nicht in deinen Alltag passen? Oder dass du denkst, du brauchst erst das perfekte Outfit, bevor du mit dem Joggen anfängst?

Das ist kein Versagen – das ist ein Zeichen dafür, dass du nach Regeln lebst, die vielleicht gar nicht deine eigenen sind.

Die Infoflut und wie sie dich beeinflusst

Die Informationsflut – 34 GB pro Tag, irre oder?

Eine Studie der University of California, San Diego (2008) schätzte, dass der durchschnittliche Amerikaner an einem einzigen Tag rund 34 Gigabyte an Information aufnimmt – das entspricht etwa 100.500 Wörtern.

Dazu gehören Informationen aus YouTube-Videos, Blogartikeln (wie diesem), Zeitungen, Zeitschriften – und auch das, was dir bekannte Fachpersonen wie Ärzt:innen, Trainer:innen oder Freund:innen weitergeben.

34 GB Information an einem Tag – das sind nicht nur Daten, das sind Eindrücke, Meinungen, Empfehlungen und Impulse, die in deinem Kopf ankommen.

Wenn du diese Zahl siehst und denkst: „Wow, das ist viel“ – dann hast du vollkommen recht. Und sie verdeutlicht, wie überfordert wir oft sind, bevor wir überhaupt anfangen, uns mit Sport, Ernährung oder Selbstoptimierung auseinanderzusetzen.

Sport nach deinen Regeln

In meinem Job auf der Intensivstation habe ich gelernt: bedürfnisorientiert zu arbeiten. Das bedeutet: Ich frage mich immer, was mein Gegenüber wirklich braucht – und was ich selbst brauche.

Manchmal heißt das nur: kurz innehalten, durchatmen, eine Minute Pause machen. Und genau das lernst du auch in meinem Kurs: deine eigenen Regeln für Bewegung zu finden.

Denn was für mich funktioniert, muss nicht für dich passen – und das ist völlig okay.

Die Falle des „perfekten“ Sportplans

Viele glauben: „Ich brauche erst das richtige Equipment, dann starte ich.“ Dann wird fleißig trainiert – und nach vier bis sechs Wochen kommt die Ernüchterung: Grippe, Verletzung, Überforderung.

Natürlich kann das ein Virus sein. Aber oft ist es auch das Ergebnis von zu viel, zu schnell, nach fremden Regeln.

Manchmal bedeutet Training auch, dass dein Stoffwechsel sich erst normalisiert – und das kann kurzfristig sogar eine Gewichtszunahme auslösen. Das ist kein Rückschritt, sondern ein Prozess.

Reminder: Keine Angst vor Veränderungen

Vielleicht spürst du jetzt noch Angst – vor Gewichtszunahme, davor, etwas falsch zu machen, oder davor, nicht stark genug zu sein.

Das ist normal. Und es zeigt nur: Vielleicht steckst du noch in den Denkmustern der Diätgesellschaft. Aber du musst da nicht bleiben.

Es geht nicht darum, gegen das System zu kämpfen. Es geht darum, deinen eigenen Weg darin zu finden – mit Mut, Selbstakzeptanz und Schritt für Schritt.

Liebe Grüße von der provokanten Marianne, die fest daran glaubt, dass wir das schaffen können!

Mini-Kurs: Stopp Self Care

Wenn du tiefer einsteigen willst: Im Mini-Kurs „OOPS - Stopp Selfcare“ bekommst du sofortigen Zugang zu beruhigenden Audios, praktischen Tools und Übungen, die dir helfen, dein Nervensystem zu entspannen und deinen Körper besser kennenzulernen.

Kein Druck, keine extremen Regeln – nur dein Weg zu mehr Selbstakzeptanz und weniger Stress.